Aus den Fugen geratene Geschäftspolitik der ZKB

Aus den Fugen ge­ra­tene Geschäftspolitik der Zürcher Kan­to­nal­bank

Ganzseitige Inserate in den teuersten Werbemedien des Kantons, einen Geschäftsbericht vom Allerfeinsten, Bel Etage Pensionen für das Top Kader  – dies nur drei Beispiele anhand welcher dem Betrachter bewusst wird, dass sich  die ZKB standesgemäss fast nur dreifach A-gerechte Lösungen leistet. Einzig bei den Löhnen von Bankratspräsidium und Bankrat scheint es noch etwas zu hapern, doch dies wird wohl auch bald korrigiert.

Wie der Presse zu entnehmen war, will sich die Bank von ihren sogenannt „nicht betriebsnotwendigen“ Liegenschaften an bester Adresse Zürich’s trennen. Verschärfte Eigenmittelvorschrift​en und eine geänderte Strategie werden dazu ins Feld geführt.

Haben Sie auch schon Monopoly gespielt? Ich spiele es zurzeit regelmässig mit meiner Tochter. Sie versteht das Spiel meisterhaft: Immobilien werden gekauft und veräussert und dabei nur ein Ziel verfolgt: immer bessere Lagen müssen her, denn wer Paradeplatz und Freie Strasse besitzt, gewinnt schlussendlich auch das Spiel.

Und so ist es wohl auch im realen Leben. Qualität, Diversifikation und Lage sind matchentscheidend. Umso unverständlicher ist der Entscheid der Bank, ihre Liegenschaften in der Innenstadt an der Bahnhofstrasse, der Stockerstrasse, dem Limmatquai in Wipkingen und beim Sonnenberg abzustossen. Sicher, eine Bank ist keine Immobilienfirma und eine Staatsbank kein Kasino. Auch will niemand ein Kasino und einen Bauernhof unter einem Holdingdach. Doch in Zeiten weltweiter, massiver Verschuldung der öffentlichen Hand, künstlich tief gehaltener Zinsen, implizierter Geldentwertung und mangels Anlagemöglichkeiten grosser Bargeldguthaben seitens der Kundschaft könnte die Bankleitung doch etwas subtiler und  ideenvoller vorgehen. Qualität ist gefragt! Anstatt Negativzinsen ins Auge zu fassen wäre es wohl klüger, Immobilien an solchen Toplagen zu verbriefen und der eigenen Kundschaft anzubieten? Ich bin mir sicher, die Nachfrage würde das Angebot bei weitem übersteigen.

Auch die abenteuerliche Verbuchung einer Schenkung von 150 Millionen Franken an das Personal, die deshalb um diesen Betrag aufgeblähte Referenz-grösse für die Berechnung der Boni sowie das Festhalten an der obsoleten Zürcher Kantonalbank Österreich sind unverständlich. Dazu kommen offene  Fragen zum indifferenten Geschäft der Bank und anpasserische und kunden-feindliche Entscheidungen der Bankleitung, welche  auf Druck der Vereinigten Staaten von Amerika erfolgten.