Schlechtes Ranking der Universität Zürich

Mit ihrem Geschäftsbericht 2011 versucht sich die Universität Zürich her­aus­zu­re­den, warum sie im in­ter­na­tio­nal re­nom­mier­ten Ran­king «Times Hig­her Education» (THE) von Rang 61 auf Rang 89 ab­ge­rutscht ist. Im glei­chen Zeit­raum ver­mochte sich die ETH hin­ge­gen von Platz 15 auf Platz 12 zu ver­bes­sern. Die ge­wun­de­nen Erklärungen der Universität gehen da­hin, dass die Leis­tun­gen der Geis­tes­wis­sen­scha​f­ten bei sol­chen Ran­kings eben zu wenig ge­wich­tet würden. Wie sieht es kon­kret mit die­sen Leis­tun­gen von Geis­tes­wis­sen­scha​ft­lern aus? Be­kannt ge­wor­den ist in den ver­gan­ge­nen drei Mo­na­ten fast nur ein ge­wis­ser So­zi­al­his­to­ri­ke​r, Flu­rin Con­drau, der dank lin­ker Netz­werke von So­zi­al­his­to­ri­ke​rn den Lehr­stuhl der Me­di­zin­ge­schichte​ er­gat­tert hat. Gerne möchte ich wis­sen, warum erst­mals ein So­zi­al­his­to­ri­ke​r als Di­rek­tor des Me­di­zin­his­to­ri­s​chen In­sti­tuts und Mu­se­ums gewählt wur­de? Gerne möchte ich wis­sen, warum es sich um einen Wis­sen­schaft­ler han­delt, wel­cher­nach zehnjähriger Ar­beit an sei­ner Dok­tor­ar­beit ein ein­zi­ges me­di­zin­his­to­ri­s​ches Buch her­aus­ge­ge­ben hat? Reicht es heute für ein Or­di­na­riat wirk­lich aus, zwan­zig klei­nere Aufsätze pu­bli­ziert zu ha­ben? Warum wurde mit Con­drau ein Di­rek­tor des Me­di­zin­his­to­ri­s​chen Mu­se­ums gewählt, der in sei­nem Leben noch nie eine Aus­stel­lung be­treut hat? Warum wurde auf die­sen Lehr­stuhl, der welt­weit einer der best­aus­ge­stat­te­t​en ist, ein Mann gewählt, der keine Ha­bi­li­ta­ti­ons­sc​hrift ge­schrie­ben hat und vor sei­ner Be­ru­fung noch nicht Pro­fes­sor war? Im Ver­gleich dazu hat der jetzt hinausgedrängte Pro­fes­sor Chri­stoph Mörgeli 33 Bücher und viele Hun­dert Aufsätze ver­fasst. Al­lein die­ses Jahr 2012 hat Mörgeli zwei Bücher in deut­scher und eng­li­scher Spra­che pu­bli­ziert, dazu an­dere Aufsätze und Buch­be­spre­chun­gen​. In der­sel­ben Zeit ist von allen an­dern In­sti­tuts­mit­ar­be​i­tern nichts, gar nichts Nen­nens­wer­tes pu­bli­ziert wor­den!

Mörgeli hat das Medizinhistorische Museum neu gestaltet, ihm einen internationalen Ruf verschafft und 38 Sonderausstellungen betreut. Jetzt – unter der Ägide Condraus – steht der Ausstellungsraum für mindestens sechs Monate leer. Und auf der Homepage steht, man „bastle“ gegenwärtig an einer Sonderausstellung. Sind das die wissenschaftlichen Standards der Zürcher Bildungsdirektorin Aeppli? Mörgeli hat über 60 Doktorandinnen und Doktoranden zur Promotion gebracht, während von Condrau keine einzige betreute Doktorarbeit bekannt ist. Wissenschaftliche Leistung ist messbar! Und wissenschaftliches Ungenügen und Faulheit ebenfalls! Als Präsidentin des Universitätsrates verantwortet Frau Aeppli die Wahl Condraus. Condrau hat in der linksextremen „Wochenzeitung“ gegen die Vorfahren des freisinnigen Bundesrats Kaspar Villiger publiziert und sich zusammen mit dem heutigen marxistischen Lehrstuhlinhaber Jakob Tanner als Mitautor des Buchs „Schnüffelstaat Schweiz“ hervorgetan. Könnte es sein, dass es bei der Berufung angesichts des kaum vorhandenen Leistungsausweises von Condrau um rein politische Gründe ging? Wurde der pointierte Linke gewählt, damit die politisch agitierende Universitätsleitung M​örgeli loswerden können?

Wenn Universitätsrat und Universitätsleitung heute behaupten, bei der Absetzung von Mörgeli habe es keine politischen Gründe und kein Mobbing gegeben, ist das zum Lachen. Tatsächlich wurde Mörgeli von Condrau mündlich und schriftlich wegen seiner politischen Aussagen in politischen Fernsehsendungen gerügt. Im Akademischen Bericht 2011 hat Condrau geschrieben, Institut und Museum würden wegen Mörgeli aus „politischen Gründen“ gemieden. Dies ist das Ende der Meinungsäusserungsfre​iheit und das Ende des Milizsystems an der Universität. Und gibt es ein schlimmeres Mobbing, als wenn vertrauliche Berichte und Leistungsbeurteilunge​n an den „Tages-Anzeiger“ weitergeben wurden, mit dem Ziel, Mörgeli mit Rufmord zu desavouieren und erfolgreich aus dem Amt zu stossen? Wie kann die Bildungsdirektorin vo​n Loyalitätsverletzunge​n Mörgelis reden, wenn er sich nach der ungeheuerlichen Loyalitätsverletzung der Weitergabe vertraulicher Unterlagen an die Medien als Wissenschaftler und Politiker zur Wehr setzen musste?

Warum konnte Condrau einen befreundeten Sozialhistoriker aus Stuttgart anstellen, der mit einem Bericht voller nachweislicher Fehler die von Mörgeli geführte Objektsammlung anschwärzte, ohne den Verantwortlichen auch nur anzuhören? Wie kommt es, dass dieser Bericht von einem Raum mit Staub und Ungeziefer sprach, der gar nicht zu Mörgelis Verantwortungsbereich​, sondern zu jenem des Anatomischen Instituts gehörte?

Die traurigste Rolle in diesem Schmierenstück spielte aber die Universitätsleitung, der Universitätsrat und die Bildungsdirektorin. Weder Rektor Fischer noch Frau Aeppli, haben Mörgeli nach fast 28 Jahren untadeliger, von Condraus Vorgängern stets mit Bestnoten qualifizierter Arbeit jemals angehört! Im Gegenteil er wurde von Fischer und Aeppli – gemeinsam mit der famosen Universitätsrätin Kathy Riklin – öffentlich vorverurteilt. So hat die Bildungsdirektori​n in der Sendung „Rundschau“ behauptet, die sechsmonatige Bewährungsfrist für Mörgeli ende am 21. September, obwohl sie gemäss Leistungsbeurteilung damals erst begonnen hätte. Wie kam es zu dieser unglaublichen Falschaussage?