Die Strassen durch die Stadt Zürich – weiter eine grosse «Rückbaustelle»

Die Strassen durch die Stadt Zürich – weiter eine grosse «Rückbaustelle»

Das Strassennetz der Stadt Zürich wird schon bald einer Grossbaustelle gleichen. Es drohen Rückbauten und eine massiv beschnittene Verkehrskapazität.

Auf dem Strassennetz rund um das Seebecken und auf den Achsen von Witikon und Rehalp bis

Hirschengraben folgt ab Herbst 2012 eine Grossbaustelle der anderen. Begleitend baut die rot-grüne Stadtregierung gezielt Strassenraum auf dem gesamten Strassennetz (Staats- und Gemeindestrassen) zurück. Eine Vielzahl von Parkplätzen werden abgebaut. Insbesondere auf den beiden Haupteinfalls- und Durchgangsachsen aus Osten in und durch die Stadt Zürich sowie im Raume Bellevue, Kreuzplatz und Pfauen werden durch die geplanten Rückbaumassnahmen Staus gezielt gefördert und noch länger. Eine Einflussnahme seitens des Kantons gegen diese das Gewerbe und die gesamte Volkswirtschaft schädigenden Massnahmen erfolgte in der Vergangenheit – wenn überhaupt – nur zögerlich und verhalten.

Gesetzliche Vorgaben bei der Planung von Strassenbauprojekten

Strassengesetz des Kantons Zürich (StrG, 722.1):

Artikel 45: «Die Stadträte arbeiten die Projekte aus … Die Projekte werden durch die Stadträte festgesetzt … Die bereinigten Projekte bedürfen der Genehmigung durch den Regierungsrat …»

Artikel 51: «Anstelle der Städte kann der Staat jederzeit Strassen des kantonalen Verkehrsplans … erstellen oder ausbauen, wenn er das Vorhaben … aus verkehrstechnischen Gründen für notwendig hält und die Standortgemeinde dessen Verwirklichung ablehnt.»

Ab dem Jahr 2012 geplante und zur Ausführung kommende Grossbauprojekte

– Sechseläutenplatz (von der Wiese

zur Steinwüste, Abbau einer Fahrspur auf dem Utoquai) – Forchstrasse (unter anderem Bau eines Veloweges von der Burgwies bis zur Rehalp)

– Fraumünsterstrasse (wohl unumgänglicher, temporärer Abbau einer Vielzahl von Parkplätzen – sobald dieses Vorhaben beendet ist, soll der Münsterhof autofrei und die Fraumünsterstrasse in eine Begegnungszone umgewandelt werden)

– Limmattalstrasse (längere Sperrung aufgrund der Bautätigkeit)

– Ulmbergtunnel/Bleicherweg/Tunnelstrasse/Alfred-Escher-Strasse (Aufhebung Unterführung, unnötige, staufördernde Signalanlage)

– Bahnhof Oerlikon – Seeuferweg Wollishofen (Bundesgerichtsurteil gegen Einsprachen wird

noch 2012 erwartet) – Stadtanbindung Bahnhof (Löwenstrasse/Erweiterung Shopville: einspurige Verkehrsführung, Postbrücke temporär gesperrt, Parkplatzabbau)

– Pflanzschul-/Feld-/Stauffacherstrasse (Sperrungen, Umleitungen, Einbahnregime)

– Vulkanplatz – Bahnhof Oerlikon/Quartieranbindung Ost, Ausbau Bahnhofpassage (temporäre Verkehrsbehinderungen)

Grossbauprojekte am Seebecken 2013–2020 – 2013:

Sechseläutenplatz – ab 2014: Mythenquai (verschiedene

Rückbaumassnahmen) – ab 2015: Utoquai/Limmatquai (Spurreduktion, Spurabbau, zusätzliche

Signalanlagen etc.) – ab 2015: Bellevueplatz (unter anderem Abbau einer Fahrspur Utoquai/

Schoeckstrasse) – ab 2015: Quaibrücke (analog Sanierung 1982 ist keine temporäre Ersatzbrücke für den motorisierten Individualverkehr vorgesehen)

– ab 2015: Bellerivestrasse (Spurverschmälerung, zusätzliche Signalanlagen, Tempo 30?)

– ab 2017: Mythenquai, 2. Teil (siehe oben)

– ab 2018: Kreuzplatz (Rückbau, Gegenverkehr im Zeltweg, neue Verkehrsführung)

– ab 2019: General-Guisan-Quai (Rückbaumassnahmen)

– angeplant: Umbau Strassenraum Pfauen im Zusammenhang mit Ausbau Kunsthaus, Hottingerplatz (mit Kaphaltestellen), Römerhof und Teile Asylstrasse (mit Rückbaumassnahmen), Uraniastrasse (Gegenverkehrsregime, Sperrung der Sihlstrasse für den motorisierten Verkehr)

Fazit

Ohne dringliches Eingreifen des (im Gegensatz zur Stadtregierung von Zürich) bürgerlich kontrollierten Regierungsrats werden die Hauptachsen in und durch den Osten der Stadt Zürich bis ins Jahr 2022 stark zurückgebaut und die Verkehrskapazitäten massiv beschnitten sein. Anfang Vierziger Jahre wird in extremis ein Grossteil des motorisierten Individualverkehrs in der Stadt Zürich schadstoff- und geräuschlos unterwegs sein. Leider muss dannzumal das in vergangenen Jahrzehnten aufgrund von Fehlentscheiden rot-grüner Regierungen zurückgebaute Strassennetz unter enormen Kosten zumindest wieder auf den Stand 2012 ausgebaut werden.